Thomas Wrede
Real landscapes
Ausgangspunkt dieser Serie ist die Landschaft und des Menschen urtümlichste Sehnsucht nach Natur: die Weite des Meeres und Strands, die Dramatik der Berge und die mit diesen monumentalen Darstellungen verknüpften Gefühle. Er zeigt uns Vorstellungen von Freiheit- ein Fußballfeld inmitten einer Wüste, oder ein einzelnes Haus als Zufluchtsstätte in zerklüfteter Umgebung.
Die Landschaft wird in Thomas Wredes Spiel aus Perspektive und Ausschnitt zum Spiegelbild unserer Wünsche und Träume. Die abgebildeten Orte werden durch das Konzentrat von Sehnsüchten dabei gleichzeitig zu Nicht- Orten, Orte die in dieser Art nicht existieren können. Erst bei genauerer genauerer Betrachtung erkennt man allerdings die Ambivalenz seiner Werke. Die monumentalen Aufnahmen bestehen aus einem Wechselspiel mehrerer Realitäten – Thomas Wrede erschafft verführerische Illusionen. Die Fotografien von scheinbar realen Landschaften nutzen unsere Erinnerung bereits gesehener Motive, um mit Hilfe von Spielzeugautos und Modellbauhäusern eine neue Realität abzubilden. Wredes Version der Welt ist dabei meist nur einen halben Meter über Bodenniveau entstanden und was als Bergmassiv oder Wüstenlandschaft erscheint, ist Nordseestrand und Kohleabbaugebiet in der Laussitz. Die Ironie, das Meer in einer Pfütze zu finden, bringt Wredes Hinterfragung nach persönlicher Wirklichkeitswahrnehmung und Sehnsuchtsmotiven treffend auf den Punkt.
Erkennt man diese Arbeitsweise von Thomas Wrede, wird aus dem ersten Eindruck einer Fotografie die sich an die Landschaftsbeobachtung Caspar David Friedrichs anlehnen lässt, schnell eine Fleißarbeit im Stil von Thomas Demands Papierwelten.