Lawrence Schiller
Marylin 12








“So we think of Marilyn who was every man’s love affair with America, Marilyn Monroe who was blonde and beautiful and had a sweet little rinky-dink of a voice and all the cleanliness of all the clean American backyards. She was our angel, the sweet angel of sex, and the sugar of sex came up from her like a resonance of sound in the clearest grain of a violin. Across five continents the men who knew the most about love would covet her, and the classical pimples of the adolescent working his first gas pump would also pump for her, since Marilyn was deliverance, a very Stradivarius of sex, so gorgeous, forgiving, humorous, compliant and tender that even the most mediocre musician would relax his lack of art in the dissolving magic of her violin. “Divine love always has met and always will meet every human need”
Norman Mailer, Einleitung, Lawrence Schiller Marilyn 12, 2007
Die Welt war nicht vorbereitet, die ersten Nacktaufnahmen von Marylin zu sehen, die Schiller damals in Farbe und in schwarz/weiß schoss. Sie sprang in einem Bikini in einen Pool und tauchte au naturel wieder auf, lächelte und war in ihrem Element: die Sexgöttin, posierte für die Ewigkeit. Beide hatten zu diesem Zeitpunkt ein freundschaftliches Verhältnis, das Schiller erlaubte, eine ganz private Marylin in all ihren Facetten einzufangen. Dies ermöglicht dem Betrachter, die beiden so unterschiedlichen Seiten Marilyns, wie sie in den oben angeführten Zitaten beschworen werden, innerhalb eines Portfolios zu entdecken.
„ Marylin war scheu und unsicher. Wenn die Kameras rollten, ob still oder laufen, erwachte sie zum leben. Das „dumme Blondchen“ war eine komplette Performance. Sie konnte es an- oder ausstellen. Ich erinnere mich, dass ich einmal mit ihr vom Parkplatz in die Garderobe lief. Sie hatte so eine übergroße schwarz-weiße Strickjacke an. Ihre Stimme war sehr leise und wir redeten darüber, was sie am Nachmittag so unternehmen wollte. Ein paar Typen kamen um die Ecke gebogen und liefen auf uns zu. Mit einem Schlag wurde sie zur Marylin Monroe, dem „dummen Blondchen. Ihre Schultern und ihr Gesicht veränderten sich und als sie vorbei liefen drehte sie ihr Gesicht über ihre Schulter und lächelte ihr berühmt kokettes Lächeln – sie spielte ihnen zu, denn sie wusste, sie wollten die „Marylin Monroe“ sehen. Aber im richtigen Leben war Marylin nicht das sexy dumme Blondchen ihrer Filme. Sie war eine professionelle Geschäftsfrau. Sie wusste, um was es ging; sie wurde von genug Lastern in ihrem Leben überfahren und hatte überlebt“
Lawrence Schiller in einem Interview mit Lawrence Grobel